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Jahresrückblick 2021

Hilfe nach der Flutkatastrophe in Westdeutschland, Explosion in Rohrbach, Unterstützung nach Bränden und Verkehrsunfällen im Landkreis sowie logistische Einsätze im Kampf gegen Corona: Die ehrenamtlichen Helfer:innen des Technischen Hilfswerk (THW) Pfaffenhofen wurden auch in 2021 in vielen Facetten gefordert.
THW Pfaffenhofen Technisches Hilfswerk

Fotos: Michael Matthes

Stolz blickt Ortsbeauftragter Alexander Müller auf das geleistete Jahr 2021 zurück: „2021 war wieder anders, als alles was der gesamte Ortsverband in seiner Geschichte bisher erleben durfte. Aber auch das Jahr haben die Einsatzkräfte professionell gestemmt und abgearbeitet.“ Dankend fügt er hinzu: „Corona beeinflusst auch den Alltag einer ehrenamtlich getragenen Einsatzorganisation. Gruppen müssen organisatorisch für Ausbildungen geteilt werden, Kontakte werden auf ein Minimum reduziert und vor den Dienstbeginn steht Testen auf dem Programm. Die Disziplin und das Durchhaltevermögen der Helferinnen und Helfer ist herausragend. Und das obwohl auch der kameradschaftliche Teil im Jahr 2021 wieder leiden musste – alle Kamerad:innen sind stets hoch motiviert und auf sie ist immer Verlass. Für dieses Engagement kann man gar nicht genug danken.“

Besonders bleibt wohl vielen THWlern die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein- Westfalen in Erinnerung. Insgesamt waren hier etwa 20 Helfer:innen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Qualifikationen im Einsatz. Die Pfaffenhofener waren schwerpunktmäßig in der Führungsunterstützung eingebunden. Aber auch Bergungsaufgaben sowie das Beräumen von Straßen waren Teilaufgaben im Katastrophengebiet. Die Kraft und Dimension an Zerstörung vor Ort bewegte auch die erfahrenen Einsatzkräfte. „Das Leid der betroffenen Menschen geht einem sehr nah. Dieser Einsatz war mit keinem vorhergehenden vergleichbar.“ erläutert Moritz Lange, Zugführer im Ortsverband Pfaffenhofen. Er selbst war knapp vier Wochen als Abschnittsführer in der Region bei Ahrweiler eingebunden. „Der Rückhalt meiner Familie und das Verständnis meiner Kunden machen es erst möglich, dass ich bei diesem Einsatz helfen konnte.“ betonte der selbständige Unternehmer.

Doch nicht nur vor Ort im Ahrtal wollten die Helferinnen und Helfer ihre Unterstützung zukommen lassen. Mit einer Idee war es gelungen, auch weit nach dem Ende des Einsatzes vor Ort Hilfe zukommen zu lassen. Im Auftrag der THW-Leitung war Michael Matthes, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, im Schadensgebiet unterwegs, um die Arbeiten der Bundesanstalt THW zu dokumentieren. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Eindrücke der Einsatzstellen und der umfangreichen Arbeiten der Einsatzkräfte. Von Brückenbau, über Trinkwasseraufbereitung, über Pumparbeiten und Räumarbeiten: Fast das komplette Spektrum der Einsatzoptionen des THW wurde benötigt. Eine Auswahl an Bildern wurde letztlich in einem einzigartigen Wandkalender festgehalten, der in einem Online-Shop erworben werden konnte und großen Anklang fand. So konnte der Helferverein als Träger der Aktion bisher über 15.000 € für die Flutregion sammeln. Der Erlös kommt direkt über die örtliche Caritas den Bedürftigen in der Flutregion im Ahrtal zugute. Übrigens: Für das THW war dies der größte Einsatz in seiner Geschichte.

Rund ging es aber auch im Jahr 2021 im Landkreis Pfaffenhofen. Vor allem das erste Halbjahr wurde geprägt von den zahlreichen Logistikfahrten zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Deutschlandweit leistete das THW mit seinen umfangreichen Einsatzoptionen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Virus. Hauptaufgabe: die logistische Verteilung von medizinischer Schutzausstattung an örtliche Bedarfsträger.
 
Eine Gasexplosion einer Doppelhaushälfte in Rohrbach forderte Anfang September ein Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungskräften und machte diesen Einsatz zu einem der intensivsten im Landkreis Pfaffenhofen. Über 30 Stunden waren neben den unzähligen Feuerwehr-und Rettungskräften rund 60 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerk an dieser Einsatzstelle mit Such-, Rettungs- und Logistikaufgaben eingebunden. Ein Einsatz, der wieder einmal mehr gezeigt hat, wie gut die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Partnern funktioniert.

Um für all diese Situationen gewappnet zu sein, bereiten sich die THW-Einsatzkräfte mit Ausbildungen und Lehrgängen vor. Ein Großteil der Ausbildung musste gerade während der Monate mit hohen Inzidenzzahlen online abgehalten werden. Trotz all dem konnten die Kräfte ihre Kompetenzen bei elf Lehrgängen an den THW-Bundesschulen und bei über 2.000 Ausbildungsstunden am Standort in Pfaffenhofen erweitern und festigen.

Großen Rückhalt sowie Dank erfuhren die Helfer:innen jüngst auch aus der Gesellschaft und Wirtschaft. Mit Unterstützung der Sparkasse Pfaffenhofen war es gelungen, die Pumpenausstattung zu optimieren und zu ergänzen. So können sich die Hochwasser-Spezialisten über eine neue Hochleistungs-Schachtpumpe in 2022 freuen.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Partner für Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen.


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