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Pfaffenhofen,

Rekordjahr für die Ehrenamtlichen des THW

Großbrände, Überschwemmungen, Verkehrsunfälle - mehr als 320 Stunden haben die Aktiven des Technischen Hilfswerk Pfaffenhofen im abgelaufenen Jahr durchschnittlich geleistet, um anderen Menschen zu helfen – so viel wie noch nie. Das sind acht Arbeitswochen ehrenamtliches Engagement, bei einigen Aktiven waren es sogar zwanzig volle Wochen Ehrenamt in einem Jahr. Doch nicht nur Einsätze prägten ein ereignisreiches Jahr.

An die hundert Aktive und deren Partner fanden den Weg zur alljährlichen Weihnachtsfeier des THW Pfaffenhofen. Ortsbeauftragter Rupert Maier und der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Matthes, dankten gleich zu Beginn den Helferinnen und Helfern sowie deren Familien. Ohne ihre Motivation und die Bereitschaft der Familien, diese mitzutragen, wären die Erfolge des Ortsverbandes als Hilfsorganisation und als Verein nicht möglich.

Auch die Ehrengäste lobten die Leistung der Pfaffenhofener THWler. Landrat Martin Wolf und Tilman Gold vom THW Landesverband Bayern zeigten sich vor allem von der hohen Professionalität und dem Teamgeist im Ortsverband sichtlich beeindruckt. Der Ortsverband gehöre zu den absoluten Leistungsträgern im THW Bayern.

Als ein Beispiel hierfür präsentierte die Jugendgruppe ihr Jahr 2014. Höhepunkt für die 35 Mädchen und Jungen war sicher das Bundesjugendlager in Mönchengladbach und der Bezirkswettkampf in Freising. Aber auch die wöchentliche Ausbildung wurde abwechslungsreich gestaltet. Wann kann man schon mit der Rettungshundestaffel des BRK gemeinsam vermisste Personen im Wald orten und aus schwierigem Gelände professionell retten?

Die Aktiven waren, gerade in den Sommermonaten, bei zahlreichen Großbränden zur Stelle. Das Zusammenspiel mit den Feuerwehren funktioniert von Jahr zu Jahr reibungsloser. Auch die neue Ausstattung wie Teleskoplader oder Großtierrettungsaussattung haben sich voll bewährt.

Auch im abgelaufenen Jahr war das THW Pfaffenhofen mit seinen Spezialisten international gefordert. Bei der größten Hochwasserkatastrophe, die es in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gab, pumpte das bayerische HCP-Team in Bosnien und Serbien mit zwölf Hochleistungspumpen insgesamt 2,1 Milliarden Liter Wasser ab. Das High Capacity Pumping (HCP)-Team ist das Spezialmodul der Bundesrepublik Deutschland im EU-Krisenmechanismus für Hochwasserkatastrophen. Pfaffenhofen ist ein Standort dieses Moduls.

Mit 3.318 Stunden waren die Einsätze jedoch nur ein kleiner Teil der insgesamt gut 25.000 Stunden. Der größte Teil wurde durch Instandhaltung und Ausbildung geleistet.

18 Lehrgänge an den Bundesschulen wurden erfolgreich absolviert. Daneben veranstaltete die Bundesschule Neuhausen in Pfaffenhofen einen Aufbau-Lehrgang Stabsarbeit, bei dem sieben Aktive ein verlängertes Wochenende Großschadenslagen simulierten und abarbeiteten. Beim THW Kelheim wurden zwei Führungskräfte aus Pfaffenhofen an den modernsten und größten Geräten zur Ölschadensbekämpfung in Deutschland als Technische Berater ausgebildet.

Der Ortsbeauftragte, Rupert Maier, konnte so stolz auf die vergangenen Monate zurückblicken. Doch nicht nur Einsätze und Ausbildung prägten das Jahr. Mindestens genauso wichtig ist die Kameradschaft und der Zusammenhalt im Verein.

Auch für das kommenden Jahr  sind die ersten großen Themen schon in Planung: Der G7-Gipfel im Juni oder der Teil-Umbau der Liegenschaft in Eigenleistung sind nur zwei Punkte.

Für ihr langjähriges Engagement wurden vier Helfer ausgezeichnet: zehn Jahre im THW aktiv sind Michael Matthes und Marcel Jaksch, für zwanzig Jahre Engagement im THW bekamen Björn Kelch und Andreas Englbrecht eine Urkunde überreicht.

Im Namen des Bundesinnenministers wurde in diesem Rahmen zudem an alle, die bei der Flutkatastrophe 2013 über mehrere Wochen im Einsatz waren, nachträglich noch die Bundesflutmedaille verliehen.

Für ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk sorgte noch Tilman Gold vom Landesverband: Das THW beschafft bundesweit vier Großpumpen mit einer Leistung von 25.000 Liter pro Minute. Eine davon wird in Pfaffenhofen stationiert. Zum einen, um die Schlagkraft des HCP-Teams im internationalen Vergleich zu stärken, zum anderen sicher auch, da in Pfaffenhofen bereits viel know-how und Ausrüstung vorhanden ist. Ähnlich wie bei anderem Spezialgerät ist es mit der Anschaffung bei weitem nicht getan. Die Pumpleistung des THW Pfaffenhofen erhöht sich damit auf über 140.000 Liter pro Minute – die größte Leistung bundesweit.


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