Um halb vier Uhr morgens trafen sich die THW-Pilot:innen im Juni, um sich für die Suche mit der Drohne und der Wärmebildkamera bereit zu machen. Die Sonne hat noch nicht alle Stellen erwärmt, so dass die Jungtiere unter dem hohen Gras gut aufzuspüren sind. Aus etwa 60 bis 70 meter Höhe lassen sich große Felder effizient im Raster nach den Tieren absuchen. Die Wärmebildkamera spürt die Kitze zuverlässig auf und mit der integrierten Zoom-Kamera lässt sich die Fundstelle optimal kontrollieren.
Selbst aus einem halben Meter Entfernung, hatten die Jäger teilweise die Kitze nicht entdecken können, weil sich diese unter dem dichten Gras versteckten. Die zahlreichen Helfer:innen wurden von den Drohnenpiloten des THW zielgenau zur Fundstelle gelotst, um die jungen Rehe möglichst behutsam außer Reichweite der Mäharbeiten zu bringen. Bereits schon kurz nach Start der Drohne, konnten die ersten Wärmekonturen auf dem Bildschirmen erkannt werden. Das ging so schnell, dass die Suchenden jedes Mal aufs Neue verblüfft waren.
Die THWler nutzen die Gelegenheit, um mit der Drohne in Übung zu bleiben, die Grenzen der Technik kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Nur so ist auch gewährleistet, dass im Einsatz jeder Handgriff sitzt. Und ganz nebenbei mit der Drohne etwas Gutes tun.
Der Jägerverein zeigte sich mehr als dankbar für die geleistete Unterstützung. "Früher mussten wir die großen Felder alles per Hand absuchen. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und noch lange nicht so effizient bei der Suche." berichtete ein Jäger aus Streitdorf. Bei den insgesamt sieben Übungseinsätzen wurden knapp 30 Rehkitze gefunden und gerettet. Nach getaner Arbeit gab es für die Piloten des THW noch eine ausgiebige Brotzeit in geselliger Runde bevor es im Anschluss für die meisten Helfer zur Arbeit ging.